Fallbesprechung nach dem NDB-Modell

Herausfordernde Verhaltensweisen sind problematische Verhaltensweisen, die Pflegebedürftigen und Pflegenden Schwierigkeiten bereiten. Was als herausforderndes Verhalten gilt, ist von Fall zu Fall sehr unterschiedlich. Herausforderndes Verhalten ist in diesem Zusammenhang als „soziales Konstrukt“ zu betrachten. Mit diesem Verhalten wird häufig ein Bedürfnis signalisiert, das von einer inneren Überzeugung ausgeht oder auf eine Belastung zurückzuführen ist.

Wenn etwa eine demenziell erkrankte Frau innerlich den Drang hat, „nach Hause zu gehen“, um das Essen für die Kinder zuzubereiten, die aus der Schule kommen, dann wird sie immer wieder versuchen, den Raum zu verlassen. Denn sie geht davon aus, dass es dringend Zeit wird und die Kinder versorgt werden müssen.

Herausforderndes Verhalten hat viele Ursachen – die mit einer Demenz einhergehende neurologische Beeinträchtigung ist nur eine davon. (1)

Das Verhalten kann bei Pflegenden und Begleitern zu Hilflosigkeit führen und emotional belastend wirken. Oft hat es aber auch freiheitseinschränkende Maßnahmen (medikamentös und nicht-medikamentös) zur Folge. Für die professionelle Begleitung demenziell erkrankter Menschen ist es erforderlich, herausforderndes Verhalten als Kommunikationsversuch zu deuten. Es gibt immer eine Ursache dafür. Dies kann mit einer Fallbesprechung auf der Grundlage des NDB-Modells gefördert werden.

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