Wahrnehmung fördern
Immobilität geht mit dem Verlust der eigenen Körperwahrnehmung einher, da das Gehirn kaum Informationen über das Bewegungssystem erhält. Aber die braucht es unbedingt, um mit der Umwelt in Kontakt treten zu können. Die Betroffenen können schon kleinste und völlig normale Situationen nicht mehr in den richtigen Sinnzusammenhang bringen und empfinden sie deshalb häufig als Bedrohung. Die Folge sind Unsicherheit und Angst – und Ablehnung. Betreuungsangebote können auch am Bett erfolgen. Und wenn sie nach etwas anderen Maßstäben gestaltet werden, können sie das Geschehen positiv beeinflussen. Durch Rituale lassen sich beispielsweise die Begrüßung und Verabschiedung der Betroffenen konsequent auf dieselbe Art und Weise gestalten. Das entschärft die genannten Situationen und die Betroffenen können sich besser auf die Angebote einlassen. Aber auch durch den gezielten Einsatz von Berührungsreizen im Sinne von Druck wird der Körper besser spürbar. Diesen können Betreuungskräfte über die Hände oder über einfache Materialien ausüben. Kleine Dinge, die weit mehr bezwecken als Beschäftigung. Denn sie schaffen Sicherheit und Vertrauen.