Sexualbegleitung als Präventivmaßnahme?
„Let’s talk about sex“, ein Satz, der durch die Aufklärung im Schulunterricht und in den Medien sehr bekannt sein dürfte und doch im Alter oder in einigen Bereichen des Lebens immer noch tabuisiert wird. Sobald ein Mensch älter wird, entsteht der Anschein, dass er keine sexuellen Bedürfnisse mehr habe, doch dieser Schein trügt. Laut der Berliner Altersstudie (BASE II), deren Daten zwischen 2009 und 2013 erhoben wurden, fanden Forscher heraus, dass die Sexualität im Alter zwar anders sei, der Fokus auf Intimität und das Verlangen danach jedoch genauso vorhanden sei wie bei jüngeren Menschen. Die Forscher befragten für diese Studie ältere Menschen zwischen 60 und 82 Jahren und jüngere Menschen zwischen 22 und 36 Jahren und stellten deren Aussagen einander gegenüber. (1) Die Ergebnisse belegen, dass das Verlangen nach Intimität auch im Alter noch vorhanden ist. Doch warum wird darüber nicht gesprochen? Warum werden keine Maßnahmen ergriffen, um das Verlangen nach Intimität ausleben zu können? Was passiert, wenn das Unterdrücken von sexuellen Bedürfnissen ausartet und in sexualisierte Gewalt übergeht? Was ist sexualisierte Gewalt im Berufsalltag, bezogen auf Pflege und Betreuung, und was lässt sich gegen sexualisierte Gewalt unternehmen? All diese Fragen sind Bestandteil dieser Fortbildungseinheit.