Umgang mit Portkathetersystemen
Der Begriff „Port“ bezeichnet die Pforte – abstammend vom lateinischen Wort „porta“. Bereits in den 1940er-Jahren wurden erstmals intravenöse Plastikkatheter, ähnlich wie Flexülen heute, zur Infusionstherapie genutzt. Mit der Entwicklung der modernen Chemotherapie vor etwa 40 Jahren kam die Erkenntnis, dass sich eine dauerhafte Anwendung mit den aggressiven Medikamenten sehr negativ auf die Venen, über die sie verabreicht werden, auswirkt. Für eine Langzeittherapie bedeutet dies zunehmend schlechtere Venenverhältnisse und häufige Neuanlagen der Flexülen. Die Gefahr von Paravasaten, d. h. dem Austritt der Medikamentenlösung aus der Vene in das umliegende Gewebe, ist umso größer. 1983 wurde durch Emil Sebastian Bücherl (1919–2001) erstmals in Deutschland ein Port operativ implantiert. Mittlerweile erhalten in Deutschland jährlich Tausende Patienten, darunter auch Kinder, einen Portkatheter. Der wichtigste Aspekt dabei ist die Erhaltung der größtmöglichen Lebensqualität trotz der meist längerfristigen und anstrengenden Therapien. Oft kann mittels dieser Portkathetersysteme eine ambulante Behandlung gewährleistet werden. Für die Patienten und Angehörigen bedeutet dies ein besonderes Maß an Freiheit und Selbstbestimmung.